Zuverlässigkeit

…  stellt die Frage: Wann kann ich mich auf andere verlassen?

Dass die Menschen bspw. zurückrufen, liefern, sich melden, … oder oder?

Früher sagte man: „Wenn Du Dich auf den verlässt, dann bist Du verlassen!“

Zuverlässigkeit im Miteinander-trustiness in cooperation

Die Geschichten lassen sich schnell erzählen, ….

  • Es gibt Menschen, die sagen, ich rufe Dich gleich zurück oder melde mich heute noch bei Dir … aber tun es nicht.
  • Noch krasser ist der Handschlag! Letztens von einem Lieferanten einen Handschlag und damit feste Zusage zu einem Liefertermin bekommen. Seine Aussage war: „Auf seinen Handschlag kann man zählen, er ist noch von der alten Schule“. Ich habe auch nochmal nachgefragt, ob ich mich wirklich auf seinen Handschlag verlassen kann und bestätigte mir dies erneut. Naja, was ist passiert – die Lieferung kam ganze drei Monate später. Von wegen Handschlag.

Also was ist Zuverlässigkeit? Wann kann ich mich auf andere verlassen?

Der starke Selbstbewusste

Dieser ist gerne der Erste und möchte dafür auch respektiert werden.
Ich glaube, dass dieser von seinem Gegenüber auf jeden Fall Zuverlässigkeit erwartet. Aber was ist mit seiner Eigenen? Ich glaube, gerade weil ihm das Thema Respekt so wichtig ist, kann man sich auf ihn verlassen…

Oder es ist der Schwätzer (dann ist er meist auch nicht selbstbewusst), dann glaube ich wird es schwer darauf zu vertrauen, dass er sich meldet.
Nehmen wir wieder meinen Lieferanten, er ist erfolgsgetrieben, vor allem für das schnelle Geschäft. Er verspricht alles, nur um sein Ergebnis zu erreichen, umso mehr Marktmacht zu erhalten. Hat leider auch was von Geltungsdrang. Seine Hauptangst ist, das Gesicht, also den Respekt zu verlieren.
Was macht er, wenn man Druck ausübt? Er verzieht sich in die beleidigte Schmollecke, was übrigens dann auch mein Lieferant getan hat. Schade für ihn, denn seine Mannschaft hat einen Traumjob gemacht. Leider mache ich als Lieferant, so keine Werbung für mein Unternehmen.

Der Ordentliche

Nehmen wir einen anderen. Was ist dann mit dem, der sich an Regeln und Gesetze hält, der immer alles richtig machen will, den „Befehlen“ des Chefs, des Vaters … folgen und kümmert sich mit all seiner Ordnung auch Vertrauen in Werte zu halten und zu haben.
Hier habe ich ein gutes Gefühl, dass dieser Mensch im Sinne des Gehorsams, den er pflegt, bestimmt zuverlässig ist.
Aber was ist, wenn ihn die Ordnung dazu zwingt, einen anderen Weg zu gehen, er also unter Druck gerät. Dann tut er was von ihm erwartet wird, denn er ist nur das kleine Rädchen im großen Getriebe. Da er aber nicht schuldig sein will und er diese Kursänderung nie auf sich sitzen lassen würde, wird er sich mit der Beschuldigung des „Befehlsgebers“ aus der Affäre ziehen. Mein Chef wollte das so, ich kann nix dafür. Mmmh – auch kein Verlass auf Zuverlässigkeit.

Der Erfolgsmensch

Ich will mal noch eine dritte „Spezies“ hinzufügen, den kennt ihr schon, der Erfolgsmensch.
Er ist der, für den das Ergebnis zählt, er nutzt scheine Chancen um zu gewinnen, Erfolg ist für ihn das A&O und dabei auch die Kundenorientierung. Er kann super argumentieren und nutzt die Chancen, die er bekommt, um mit guten Argumenten, neue Wege zu gehen.
Ist der zuverlässig? Ich denke schon, vorausgesetzt, es dient auch seinem Erfolg. Ein schlechtes Image und kein Erfolg, kann er nicht ertragen. Ich kann mir vorstellen, dass selbst, wenn er bspw. den Termin oder das Telefonat nicht einhalten konnte, es versucht durch irgend ein anderes Verhalten, wieder wett zu machen. Das geschieht aber nur, wenn ihm das Gegenüber das wert ist! Wenn nicht, wird er das alles fallen lassen, wie eine „heiße Kartoffel“.
Tja, klingt auch nicht viel besser.

Der Gefühlsmensch

Für den vierten ist der Weg das Ziel. Für ihn ist jeder gleichwertig. Er ist gefühlsorientiert, offen und kommunikativ. Er sagt: ich rufe dich zurück! Glauben wir ihm? Ich denke ja – im ersten Moment schon, denn er möchte ja, dass wir uns gut verstehen.
Ärger wäre ein Graus für ihn, denn die Gemeinschaft, Zusammenarbeit und das Zusammengehörigkeitsgefühl sind ihm wichtig. Also ja, der meldet sich!
Möglicherweise wird er ja sonst nicht ernst genommen. Das glaube ich würde ihm dann nicht gefallen.
Leider finde ich auch hier die andere Seite. Wenn das Team sagt, dass sie den Termin nicht einhalten können und dieser Mensch ja sehr abhängig ist von der Beziehung zum Team, dann kann es passieren, dass unnötige und zusätzliche Arbeiten entstehen und sich bspw. der Liefertermin hinausschiebt. Weil nun alle anderen geplanten Arbeiten liegen bleiben, kann so eine Zusage für den Liefertermin auch aus dem Ruder laufen. Die Arbeitserfüllung endet im Chaos. Mmmhhh auch blöd. Wie steht es dann um den Rückruf? Ja da der kommt.

Wie kann ich mich auf die Zuverlässigkeit anderer verlassen?

Ich denke, dass es immer situations- und personenabhängig ist, wann wir uns auf jemanden verlassen können und wann nicht.
Wir müssen für uns selbst ein gutes Timing lernen, wann wir glauben dem Gegenüber vertrauen zu können. Dazu gehört aber auch, dass wir über uns selbst nachdenken, ob wir denn zuverlässig für andere sind und was wir darunter verstehen?!

Also Fragen die Du Dir stellen kannst:

  • Wie wichtig ist mir Zuverlässigkeit auf einer Skala von 1-10? (1= unwichtig / 10= sehr wichtig)
  • Welche Gefühle verbinde ich mit Zuverlässigkeit?
  • Was dabei ist mir besonders wichtig? Also was genau verstehe ich selbst unter Zuverlässigkeit?
  • Woran kann mein Gegenüber meine Zuverlässigkeit messen?
  • Über was kann ich hinwegsehen? … also mich nicht ärgern (sonst schlägt mir das auf den Magen)

Was ich für mich aus diesen Geschichten mitgenommen habe ist, dass wir geduldig sein müssen, dass es schon so kommt, wie es kommen muss und, dass alles irgendwie im Zusammenhang steht.

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