Professionell sein

… also ob wir es wirklich sind, können einzig und allein nur wir selbst bestimmen!

Wir hören meist Sätze wie: „der ist nicht professionell!“; „das war nicht professionell“; usw.!

Doch wer oder was gibt uns überhaupt das Recht, über den anderen zu richten?!

professionell sein-being professional

Der andere ist nicht professionell!

Häufig haben wir aber den Blick auf den anderen und bewerten diesen als professionell oder unprofessionell.

Wir Menschen haben unglaublich viele verschiedene Perspektiven und Wahrnehmungen zum Thema Professionalität.

  • Wenn bspw. unterschiedliche Wertvorstellungen aufeinandertreffen, sehen wir den anderen als unprofessionell, nur weil er bspw. Ordnung und Sauberkeit nicht als oberste Priorität sieht
  • Auch ist so ein Thema wie Pflichtgefühl etwas, wo sich die Geister scheiden – schnell ist der andere in eine Schublade geschoben
  • Ein anderes Thema ist die Zivilcourage, wie oft reden wir darüber. Nein es ist nicht professionell einfach an einem Unfallort vorbei zu fahren – denn das ist unterlassene Hilfeleistung. Wie aber steht es dann um Schlägereien.
    Wenn mir der Mut fehlt dazwischen zu gehen und ich den Menschen im Stich lasse, bin ich denn dann schon unprofessionell? Wie hoch muss meine soziale Risikobereitschaft sein und wie stark der Mut, meine eigene Überzeugung nach außen zu vertreten?
  • Außerdem reden wir auch gerne davon, wenn uns bspw. die Sachbezogenheit des Gegenübers fehlt. Doch was ist denn die Erwartung dabei, an den anderen? Tappe ich gerade in die Erwartungsfalle?

Kurzer Ausflug

Erwartungen sind einseitige Verträge, die ich entweder ausspreche oder auch nicht.
Ich erwarte, dass meine Wünsche und Vorstellungen von anderen erfüllt werden. Unabhängig davon, was der andere davon denkt oder wie es ihm mit diesem Thema geht.

Erfüllt also mein Gegenüber nicht meine Erwartungen, dann gehe ich bspw. in den Widerstand. Ich produziere Minderwertigkeitsgefühle, um mein Streben nach Überlegenheit zu untermauern. Somit ist die Basis geschaffen, den anderen als unprofessionell zu bezeichnen. 🙁

Lösung: Klärt unausgesprochene Erwartungen beidseitig, am Besten in ICH-Botschaften, so vermeidet ihr unnötigen Stress und das Aufkeimen von Konflikten.

Fortführung der Liste von oben

  • Professionell sein, hat also auch viel mit der inneren Einstellung zu tun
  • Außerdem hat es auch etwas mit meinem Wohlwollen und der Menschlichkeit zu tun, die ich in mir trage
  • Ich erlebe zu Themen, wie Beitragsbereitschaft und „die Dinge zu Ende bringen“, eine hohe Verknüpfung mit der Professionalität.
    -> Habe ich als Teilnehmer und/oder Trainer den Willen einen Teil zum Gesamtergebnis des Workshops / Seminars beizutragen?
    -> Kann sich mein Auftraggeber auf mich verlassen?
    -> Ist Verlässlichkeit gleichzusetzen mit Professionalität?
    -> Kann ich denn Zusagen einhalten, wenn Teilnehmer nicht den Willen und die Bereitschaft haben mitzuarbeiten. Wenn sie bestimmt wurden und es die Pflicht ist, an diesem Seminar teilzunehmen!
  • Was wenn kein Klartext geredet wird, man nur herumeiert und mit Wattebäuschchen wirft? Nur wenn wir deutlich werden, Klartext reden, mutig und konstruktiv die Wahrheit sagen, dann werden wir wirksam. Uns selbst und anderen gegenüber!
  • Dadurch können wir dann auch von Integrität reden. Also der Verzicht auf Täuschung, Betrug und Manipulation!

Professionell sein, bedeutet also ...

🤍 etwas nur bewerten, wenn ich mich darin auskenne!

  • Die Indianer sagen: „Nur wenn ich vier Wochen in den Schuhen des anderen gegangen bin, kann ich seine Arbeit wahrnehmen, bewerten und verstehen!“
  • Wir urteilen über Sportler und deren Fähigkeiten. Wir wissen doch gar nicht, welche Strapazen sie auf sich nehmen, um einmal im Leben eine Goldmedaille zu gewinnen?
  • Wie kann ein Mensch über die handwerklichen Fähigkeiten eines anderen urteilen, wenn er selbst zwei linke Hände hat?
  • Und wie kann ein Mensch, der noch nie bspw. den Himalaya bestiegen hat, über den anderen urteilen, ob seine Tour und seine Ausrüstung professionell ist?
  • Diese Liste könnte ich endlos weiter führen …

🤨 Meinungsverschiedenheiten abwägen!

Ist es professionell für seine Meinung zu kämpfen? Oder gibt es Präferenzen und bestimmte Punkte, die ich von der Diskussion zur Sache, trennen kann.
Muss ich alles hinnehmen oder kann ich auch meine Präferenzen hinzufügen?
Was wenn ich in aller Deutlichkeit sage, was ich will – schaffe ich es dann auch mit den Konsequenzen zu leben?

🏆 Gute Arbeit bis zum Schluss abliefern

Auch wenn ich mich von einem Thema, einer Gruppe trennen möchte, dann muss ich bis zum Schluss „abliefern“. Dann bin ich professionell.
Das bedeutet loyal sein, also sich verbunden fühlen, sich mit den anderen identifizieren, verlässlich und glaubwürdig sein. Es bedeutet auch fair sein und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit pflegen. Dazu gehört eine wohlwollende Einstellung von beiden Seiten.

Denn ist erstmal das Vertrauen zwischen zwei Parteien gebrochen, wird schnell nur eine Sichtweise relevant, nämlich die der eigenen Erwartungen (siehe oben). So entstehen Konflikte!

📢 In den gemeinsamen Austausch gehen

Miteinander reden und die Verantwortung für all mein Tun übernehmen!

Das bedeutet für alle unter uns, zu üben!

  1. Erstens: an der eigenen Professionalität arbeiten.
  2. Zweitens: Loyalität und professionelles Verhalten so zu pflegen, dass es auf Gegenseitigkeit beruht!
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