Alles in Maßen
… …oder wie die englische Sprache sagen würde:
„subject to a fair usage“; „everything in moderation“
Gemeint ist eine gerechte, angemessene oder moderate, maßvolle Nutzung eines Gegenstandes, eines Verhaltens, einer Ausprägung, …
Es sind keine Extreme, sondern es sind die gesunden Mittelwege, die es manchmal braucht. Aber auch Reaktionen, die wir angemessen steuern sollen und müssen!
Nehmen wir mal den Adrenalin Junkie da oben im Bild.
Er springt aus dem Fenster der Elbphilharmonie in die Fluten der Elbe. Es gibt ihm den Kick, den er sich wünscht für höher, schneller, weiter!
Find ich toll, das würde ich mir nie trauen. Hut ab vor jedem Bungee jumper oder dem Stratos Sprung von Felix Baumgartner, den Cliff Diving Geschichten oder oder.
Es gibt ganz viele dieser verrückten Geschichten auf diesem Planeten. Einerseits toll und faszinierend, andererseits ja beinahe lebensmüde.
Bei dem Wort überkommt mich immer ein Schauer: „lebens-müde“. Wenn wir das mal wortwörtlich nehmen, bin ich müde meines Lebens. Dieser Gedanke ist sehr traurig. Es ist doch schöner sich seines Lebens zu erfreuen und jeden Tag zu genießen.
Aber zurück zu den Adrenalin Junkies. Wie gesagt, ich bewundere sie und dennoch gibt es einige, welche es dann übertreiben. Den Sport, ihre Handlungen eben nicht mehr in Maßen, sondern übertrieben auszuüben. Dann wird das ganze zur Sucht. Das wiederum kann ich dann gleichstellen mit jeder anderen Sucht, sei es Alkohol, Drogen, Zigaretten. Oder auch die Sucht und Suche nach Anerkennung. Ich komme nicht mehr davon los. Das wird dann so lange betrieben, bis der Körper rebelliert. Das ist Überbelastung für uns und unseren Körper und wir werden krank.
In Maßen gilt auch für den beruflichen Alltag
Die Geschichten von oben, kann ich auch gut in den beruflichen Alltag mitnehmen.
Kommt jemand zu mir ins Coaching, geht Veränderung auch nicht von heute auf morgen. Jahrelang antrainierte Verhaltensweisen lassen sich nicht in einem Tag umdrehen. (Auch wenn sich das der ein oder andere Auftraggeber so wünscht).
Wir sind Menschen, wir sind „Gewohnheitstiere„. Veränderung klappt nun mal nicht von heute auf morgen. Es kann Wochen, Monate und Jahre dauern, bis das was im Kopf angekommen ist, auch in den Handlungen nachvollziehbar wird.
Dasselbe gilt für Change, also Veränderungsmaßnahmen in Unternehmen. Der neue Prozess, die neue Struktur ist möglicherweise recht schnell umgebaut – aber die Menschen brauchen ihre Zeit. Das geht nicht von heute auf morgen. Auch hier gilt – alles in Maßen. Schritt für Schritt zur neuen Struktur, zum neuen Miteinander.
Veränderung geht nur in kleinen Schritten, dies aber konsequent und kontinuierlich. Dazu braucht es eine gute Vision und eine starke (bedarfs-, ziel- und menschenorientierte) Führung. Eine gerechte und angemessene oder moderate, maßvolle Nutzung auch von Veränderungsmaßnahmen, sei es Prozessoptimierungen, neue Aufgaben, neue Versionen und Ausprägungen von Weiterbildung oder viele andere Dinge.
Veränderung muss in Maßen stattfinden, nur dann können wir Menschen folgen. Dafür sind wir Menschen und nicht Maschinen.
Auch ist es wichtig zu wissen, warum ich als Person, als Persönlichkeit so reagiere. Will ich zeigen, dass ich besonders mutig bin. Suche ich nach Anerkennung? Treiben mich meine Glaubenssätze an? Denn das alles beeinflusst meine Gesundheit, meine Beziehungen zu meinem Umfeld und zu mir selbst.
Es ist also wichtig aus der Grauzone herauszukommen und sich für den eigenen Freiraum und die eigene Gesundheit zu entscheiden. Dann können wir uns auch über ein langes und gesundes Leben freuen.
Stell Dir folgende Fragen!
- Ist das, was ich tue, gut für mich?
- Was genau heißt denn „gut“ für mich?
- Zu welchen Verhaltensweisen und Gefühlen trägt das, was ich tue, bei, positiv wie negativ?
- Wozu brauche ich diese guten Gefühle?
- Zu was tragen die negativen Gefühle bei?
- Wie wohl fühle ich mich nun damit?
- Was genau muss ich, was möchte ich und was kann ich ändern?
